Die Situation in den Schulen ist unverändert herausfordernd und belastend. Wir Personalräte wissen um die hohe, individuelle Belastung vor Ort und haben daher den Schwerpunkt der diesjährigen Personalversammlung auf die präventive Gesundheitsvorsorge durch Stressreduktion gelegt. Um auf individuelle Stressoren eingehen und diese in die Personalversammlung einbeziehen zu können, hatten wir um eine Zusendung von „Energiefressern im Schulalltag“ gebeten. Dieser Aufforderung sind viele Kolleg*innen nachgekommen.
Das Thema Belastung im Schulalltag sowie präventive Gesundheitsvorsorge hat sehr viele Kolleg*innen angesprochen, was sich in der hohen Teilnehmerzahl von circa einem Drittel der Beschäftigten an Bottroper Grundschulen wiederspiegelte. Auch hat es uns gefreut die Bottroper Schulaufsicht Frau Sulimma und den Schulträger Frau Alexius-Eifert begrüßen zu dürfen.
Wir bedanken uns auch auf diesem Wege nochmals für die zahlreichen Rückmeldungen im Vorhinein und auch während der Veranstaltung!
Aus den individuellen Rückmeldungen zu eigenen Stressoren (Energiefresser) im Schulalltag der Kolleg*innen im Vorhinein haben wir Plakate erstellt, auf denen diese Energiefresser visualisiert wurden. Diese Plakate sollten während der Veranstaltung eine Austauschmöglichkeit für „best practice“ Beispiele/ Ideen/ Lösungen bieten.
Zum Einstieg der Versammlung war es uns wichtig ein aktuelles Stimmungsbild abzufragen und den individuellen Stresspegel der anwesenden Kolleg*innen festzuhalten.
Die Grafik verdeutlicht das hohe Stresslevel, welches die Kolleg*innen aktuell bei sich selbst wahrnehmen. Bezeichnend für die aktuelle Belastungssituation in Bottroper Grundschulen ist, dass sich niemand der Kategorie „niedrig“ zugeordnet hat. Ganz im Gegenteil: mehr als die Hälfte hat sich dem orange-roten Bereich zuordnet.
Um die Situation noch genauer abbilden zu können, haben wir im Anschluss an das Stimmungsbarometer die Teilnehmer*innen um die Beantwortung von 3 Fragen gebeten.
Bei dieser Befragung wird erneut die Belastung der Kolleg*innen deutlich. Bei vielen bestehen bereits gesundheitliche Einschränkungen oder diese werden in naher Zukunft befürchtet.
Um zumindest kurzfristige Ideen/ Lösungen für den Schulalltag anzubieten oder anregen zu können, wurde ein offener Austausch zu den Energiefresserplakaten im Rahmen eines Rundgangs angeboten. Zu fast allen Energiefressern notierten die Teilnehmer*innen erste Ideen und „best practice“ Beispiele. Diese wurden von uns im Anschluss nicht nur fotografiert, vor Ort mit allen Anwesenden besprochen und ergänzt, sondern später auch zusammengefasst und an alle Bottroper Grundschulen geschickt. Wir hoffen damit dem einen oder anderen Kollegen eine kurzfristige Hilfe / Idee zur Entlastung bieten zu können.
Beispielhaftes Energiefresser Plakat (1/4):
Im Anschluss stellte sich die Regionale Schulberatungsstelle mit ihren Angeboten zur präventiven Stressreduktion (AGIL) sowie zur Supervision vor. Die beiden Schulpsychologinnen Fr. Butenweg-Schwan und Fr. Wöbel führten die Anwesenden auch durch eine beispielhafte Atemübung vor Ort, um das, zu Beginn der Veranstaltung festgestellte, hohe Stresslevel der Anwesenden akut ein wenig zu senken.
Einen Überblick über weitere Ansprechpartner*innen und Hilfsangebote konnten alle Teilnehmer*innen mittels unseres „Erste Hilfe Flyer“ erhalten. Dieser beinhaltet eine Auflistung von Unterstützungsangeboten vor Ort in Bottrop und auch überregional.
Zum Abschluss der Veranstaltung kamen alle Beteiligten über den Resolutionsentwurf des Personalrats bezüglich konkreter Forderungen nach Entlastungen in den Grundschulen ins Gespräch. Es entstand ein reger Austausch und weitere Entlastungsmöglichkeiten wurden vor Ort eingebracht.
Weitere Forderungen waren:
- die Aussetzung der Erstellung der „Guten Lernaufgaben“
- die Möglichkeit ein AOSF Sprache bereits in Klasse 1 stellen zu können
- Entlastungsstunden für das Schreiben von AOSF für Sonderpädagog*innen einzurichten.
Für die Resolution wurde mit großer Mehrheit abgestimmt. Wir bedanken uns für die aktive und offene Rückmeldung und Mitarbeit während der Versammlung. Das Resolutionsschreiben wird nun vom Personalrat auf den Weg gebracht.