Am 30.05.2017 haben sich trotz zeitgleichem Fußballturnier und drückend heißen Witterungsverhältnissen ca. 50 Kolleg*innen um 12.30 Uhr in der Aula der Grundschule Welheim eingefunden. Dazu kamen die geladenen Gäste (Vertreter der Dienststelle, des Bezirkspersonal- und Hauptpersonalrates sowie die Referentin und Vertreterin der GEW). Dafür danke ich allen Anwesenden herzlich!
Nachdem zunächst alle Teilnehmer*innen aufgefordert waren, ihre Einschätzung zu den Schlagwörtern Lehrermangel – Unterrichtsqualität – Lehrergesundheit?! auf vorbereitete Plakate im Eingangsbereich der Aula abzugeben und sich anschließend mit einem kleinen Imbiss gestärkt hatten, eröffnete Frau Heek die Versammlung. Wir starteten mit unserem Tätigkeitsbericht und der obligatorischen Aussprache darüber. Ergänzend dazu habe ich über die von der Bezirksregierung Münster verfügte Abordnung von vier Lehrkräften nach Gelsenkirchen sowie die sich hieraus ergebenden Schwierigkeiten und Herausforderungen für uns berichtet. Danach haben wir die vielfältigen Belastungen im täglichen Unterricht der Grundschule dargestellt. Dazu bedienten wir uns einiger Zusammenschnitte aus dem Repertoire des Kabarettisten Volker Pispers, denen wir die realen Verhältnisse an unseren Schulen gegenüber stellten. Auch wenn wir damit viel Gelächter und Geschmunzel provoziert haben, ist dem einen oder anderen vielleicht auch das Lachen im Halse stecken geblieben – nur allzu offensichtlich klaffen derzeit Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Inzwischen haben wir den vielen Rückmeldungen an uns (mündlich oder schriftlich über die Feedback-Karten) entnommen, dass es uns anscheinend gut gelungen ist die Problemfelder und Arbeitsbelastungen an unseren Schulen herauszuarbeiten und aufzuzeigen. Das war unsererseits ein großes Anliegen, denn natürlich müssen wir als Personalrat genau wissen, wo „der Schuh“ am Arbeitsplatz „drückt“ und natürlich auch was wir sowohl gemeinsam als auch jeder Einzelne dagegen tun können. Hierzu hatten wir die GEW-Juristin für öffentliches Dienstrecht, Ute Lorenz, eingeladen. Ute referierte dann auch zu den Themen „Arbeitszeit von Lehrerinnen und Lehrern“, „Mehrarbeit“ sowie den „Arbeits- und Gesundheitsschutz“. (In Kürze werden Sie hierzu auch Zusammenfassungen nachlesen können.) Ergänzend möchte ich erwähnen, dass wir bewusst kein Formular für eine Überlastungsanzeige vorgestellt haben, da wir der Auffassung sind, dass man dies besser in einem formungebundenen Schreiben darstellen sollte. Bitte lassen Sie sich bei einem etwaigen Vorhaben Ihrerseits unbedingt von uns beraten, denn je detaillierter und genauer Sie ihre Überlastung formulieren, desto besser!
Anschließend präsentierte Herr Martin die Ergebnisse unserer Plakatbefragung zu Beginn der Veranstaltung. Das sich hieraus ergebende Stimmungsbild war eindeutig: zu wenig grundständig ausgebildete Grundschullehrer*innen an unseren Schulen, fehlende Klassenleitungen sowie zu wenig Lehrer*innen für die (präventive) sonderpädagogische Förderung der SuS. Auch zeigte sich, dass die von uns zunehmend zu leistende Erziehungsarbeit im Unterricht inzwischen deutlich zu Lasten des inhaltlichen Lernens geht. Viele von uns arbeiten zurzeit am Limit ihrer Kräfte und fühlen sich durch die Unterversorgung im Kollegium sowie die kontinuierliche Zunahme der Arbeitsverdichtung (Inklusion/Beschulung von Flüchtlingskindern) in ihrer Gesundheit gefährdet.
Schluss damit, sagen wir! Es ist an der Zeit unsere Unzufriedenheit und unsere Belastungen deutlich zu kommunizieren und an die verantwortliche Stelle zu richten:
unseren Arbeitgeber – das Land NRW!
Resolution der Personalversammlung Grundschule Bottrop 2017
Heike Murglat
Ein Artikel zur PV 2017 ist auch in der WAZ erschienen und kann hier nachgelesen werden.